Die Bahn ist um ein Vielfaches sicherer als der LKW

Wie sicher ist der Transport von Gefahrgütern im Vergleich Schiene/Lkw? – Dieser Frage ist die „Allianz pro Schiene“ nachgegangen. Das Ergebnis: „Güter sind auf der Schiene deutlich sicherer unterwegs als auf der Straße. Deshalb dürfen etliche Gefahrgüter nur per Bahn transportiert werden. Im Vergleich zum Lkw ist hier das Risiko eines Unfalls bis zu 42-mal geringer.“

Faktor 42 in puncto Sicherheit – damit ist die Schiene für den Gefahrgut-Transporte aller Art der prädestinierte Verkehrsträger. Nach Informationen des Eisenbahnbundesamtes sind 20 Prozent der im Schienenverkehr beförderten Güter Gefahrgut. Für den Gefahrgut-Transport punktet das Schienennetz unter anderem mit leistungsstarken Signalanlagen, standardisierten Ladeeinheiten, der weitgehenden Unabhängigkeit von Staus, Wetter und Ferien sowie der Wahl zwischen Einzelwagen und Ganzzug. Nur folgerichtig sichert der Intermodalverkehr die Rohstoffversorgung für so wichtige Leitbranchen wie zum Beispiel Pharma, Chemie, Energie und Automobil.

Nicht zugelassen für den Eisenbahnverkehr sind nach RID (Règlement concernant le transport International ferroviaire des marchandises dangereuses) nur folgende Gefahrgüter:

  • explosive Stoffe der Klasse 1 Verträglichkeitsgruppe A (UN 0074, 0113, 0114, 0129, 0130, 0135, 0224 und 0473)
  • selbstzersetzliche Stoffe der Klasse 4.1, die eine Temperaturkontrolle erfordern (UN 3231 bis 3240)
  • polymerisierende Stoffe der Klasse 4.1, die eine Temperaturkontrolle erfordern (UN 3533 und 3534)
  • organische Peroxide der Klasse 5.2, die eine Temperaturkontrolle erfordern (UN 3111 bis 3120)
  • Schwefeltrioxid mit einem Reinheitsgrad von mindestens 99,95%, das ohne Inhibitoren in Tanks befördert wird (UN-Nummer 1829)
Gefahrgutverladung

Im Intermodalverkehr transportieren wir alle anderen Gefahrgüter in den wesentlichen dafür verfügbaren Ladeeinheiten: Tank-, Gas- und Silo-Container ebenso wie Trailer oder Multiple-Element Gas Container (MEGCs). Auch Intermediate Bulk Container (IBCs) oder kleine Tankcontainer, auf Flats befestigt, werden befördert.

Auch für den Transport von Abfällen ist der Kombinierte Verkehr erste Wahl: So organisieren wir auf der Schiene für unsere Kunden zum Beispiel den Transport von Bauschuttabfällen, Altmetallen, Glas und Papier zur Wiederverwertung im Rahmen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, genauso wie gebrauchte Öle zur Aufbereitung, ölgetränkte Holzschwellen zur thermischen Entsorgung oder kontaminierte Böden zur Verfüllung von Bergwerksstollen. Das heißt, mit Ausnahme explosiver und radioaktiver Abfälle können im Kombinierten Verkehr fast alle Abfälle transportiert werden.

Gefahrgut-Transporte auf der Schiene sind auch eine klare Antwort auf den Fahrermangel im Straßengüterverkehr – denn im Intermodalen Verkehr werden Lkws nur noch regional rund um die Terminals eingesetzt. „Damit stehen unseren Kunden mehr Lkw und mehr Fahrer für ihre Vor- und Nachlauf-Transporte zur Verfügung – und das jeden Tag“, sagt Kombiverkehr-Geschäftsführer Alexander Ochs.

Kurzum: Wer Gefahrgut auf mittleren und längeren Strecken transportieren will, fährt mit dem Intermodalverkehr 1. Klasse.


Ullrich Lück, Gefahrgutbeauftragter bei Kombiverkehr

Ullrich Lück, Gefahrgutbeauftragter bei Kombiverkehr

Ullrich Lück ist Ihr Ansprechpartner für alle Aspekte von Gefahrgut- & Abfalltransporten im Kombinierten Verkehr. Er leitet seit vielen Jahren die Arbeitsgruppe Gefahrgut bei der Internationalen Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße UIRR in Brüssel. Zudem ist Ullrich Lück auch in den Arbeitsgruppen Gefahrgut der UIC (Union Internationale des Chemins de fer) und der OTIF (Organisation intergouvernementale pour les transports internationaux ferroviaire) intensiv mit an Bord. Mit seiner Erfahrung und seinem Wissen aus seiner mittlerweile mehr als 25 Jahren langen Tätigkeit als Gefahrgut-Spezialist schult er regelmäßig die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Agenturen an den Terminals vor Ort sowie die Mitarbeitenden im eigenen Haus.

Weitere Informationen zu den Themen Gefahrgut und Abfall finden Sie auf unserer Webseite oder sprechen Sie Ullrich Lück direkt an. Er berät sie zu gesetzlichen Regelungen, zu Verpackung sowie Laufweg von Gefahrgut-Transporten und erläutert Ihnen Besonderheiten im Intermodalen Verkehr mit den Verkehrsträgern Lkw, Bahn und Schiff.

Ullrich Lück, Gefahrgutbeauftragter bei Kombiverkehr
Tel.: +49 40/74 05 19 60
E-Mail: ulueck@kombiverkehr-gefahrgut.de


Gefahrgut-Transporte müssen immer eindeutig als solche gekennzeichnet sein. Warum das so wichtig ist, erfahren Sie in diesen Beitrag.

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