Verdreifachung des heutigen Intermodal-Aufkommens möglich
Logistikunternehmen zeigten großes Interesse an der Dialogveranstaltung der DUK in Dörpen Ende September. Zentrales Thema des Events war der Wunsch nach der Verlagerung von Straßentransporten auf die umweltfreundliche Schiene verbunden mit dem weiteren Ausbau des bestehenden intermodalen Leistungsangebotes ab dem Dörpener Umschlagterminal.
Ausreichend Potential vorhanden
Laut einer Studie von KombiConsult ist das notwendige Transportaufkommen für eine Verkehrserweiterung gegeben. In einer Befragung gaben Verantwortliche von Industrie- und Logistikunternehmen im Emsland und den benachbarten Landkreisen an, dass rund 33.000 Lkw-Sendungen pro Jahr für eine Verlagerung auf die Bahn in Frage kommen. Das würde eine Verdreifachung des heutigen Aufkommens bedeuten. Zu berücksichtigen wären dabei jedoch eine große Streuung in den nationalen und internationalen Relationen sowie eine Unpaarigkeit der Verkehre im Versand und Empfang. Als Korrespondenzregionen für Sendungen ab Dörpen wurden neben Ludwigshafen beispielsweise auch München sowie zahlreiche Wirtschaftsstandorte in Italien, Österreich und Spanien am häufigsten von den befragten Unternehmen genannt.
Mehr Abfahrten für höhere Effizienz gewünscht
„Mit dem Angebot von Kombiverkehr zwischen Dörpen und dem Chemiestandort Ludwigshafen in Verbindung mit bestehenden internationalen Gatewayverbindungen können mehr als Zweidrittel des Potenzials bereits heute auf der Schiene gefahren werden“, konstatierte Viktoria Präg-Jähn von KombiConsult. „Viele Spediteure wünschen sich allerdings anstatt drei zukünftig fünf Abfahrten pro Woche und Richtung, so dass die Zustellung der Waren und Güter beim Empfänger und die Equipment-Rundläufe so effizient wie möglich gestaltet werden können.“
Große Bereitschaft für Intermodalen Verkehr
Während der Talkrunde mit Vertretern aus Industrie, Spedition und dem Intermodalsektor wurden Lösungsansätze zum Erschließen der Potentiale auch mit den Gästen im Publikum intensiv diskutiert. Dabei kam es auch zu flammenden Appellen pro Intermodaler Verkehr von Wirtschaftsverbänden, aus der Verladerschaft und von Spediteuren, gerade vor dem Hintergrund der Zielsetzung des Europäischen Green Deals, bis 2050 auch die Transportwirtschaft auf Klimaneutralität umzustellen. Größtes vorrangiges Ziel aller Logistikunternehmen und Entscheider ist es nun, alles dafür zu tun, die bestehende Verbindung zwischen Dörpen und Ludwigshafen mit einem gesicherten Basisaufkommen auf fünf wöchentliche Rundläufe zu erhöhen.
Eine funktionierende Infrastruktur ist die Basis für die Transportverlagerung. Mit unseren Reparatur- und Zolldienstleistungen bieten wir Spediteuren zusätzlichen Mehrwert an. Hier im Containerterminal Dörpen ist vieles möglich.
Aloys Terhorst, Prokurist Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr mbH
Der Wille der Industrie, die klimafreundliche Schiene zu nutzen, ist da. Vieles spricht für die Bahn, um die Anforderungen speditionsseitig auch zu erfüllen: Reduzierung der Transportanzahl durch höhere Ladungsgewichte und Optimierung der Transportketten durch Zwischenlagerung im Terminal sind nur zwei wichtige Argumente.
Michael Kirschner, Geschäftsführer Lanfer Transporte GmbH & Co. KG
Die Erwartungshaltung an die neue Regierung ist hoch. Klimaschutz und Fahrermangel sind heute bereits wichtige Treiber für die notwendige Verkehrswende. Anreizsysteme für Neuverkehre auf der Schiene sind notwendig.
Michael Heinemann, Geschäftsführer DB Intermodal Services GmbH
Für UPM ist die Schiene ein zentrales Element in der Ausrichtung der Transportlogistik. Wir nutzen konsequent alle Möglichkeiten für die nachhaltige Organisation von Transportketten.
Udo Schepers, Manager Logistics UPM GmbH – The Biofore Company
Die Schiene bietet den besten Klima-Hebel im Transport. Die Voraussetzungen für die Verlagerung stehen auf grün. Wir müssen nur noch springen.
Alexander Ochs, Geschäftsführer, Kombiverkehr KG
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